Lebensenergie - Lebensfluss

 

Der Mensch besteht zum größten Teil aus Energie. Die Lebensenergie fließt durch uns, um uns herum und ist überall. Manchmal können wir diese feinstoffliche Energie wahrnehmen. Wenn wir z. B. in einen schönen, harmonischen Raum kommen, wo viele fröhliche Menschen anwesend sind - da schwappt diese Energie, nennen wir sie mal Freude, auf uns über. Und es kann passieren, dass wir ohne Grund eine völlig andere Stimmung bekommen.
 

Unser Bewusstsein formt die Lebensenergie. Das Bewusstsein ist alles, was in uns ist. Das Bewusste, aber auch das Unbewusste, Verdrängte, Abgespaltene, alles was zu uns gehört - von der Zeugung bis jetzt. Jede Erfahrung, jeder Schmerz und jede Freude. All die gesammelten Informationen sind wie auf einer Festplatte gespeichert und geben die Strukturen für unser Leben vor.
Wie ein Samenkorn einer Sonnenblume: Es hat gewisse Informationen, wie die Blume aussehen soll, welche Farbe und Form sie haben wird. Er gibt ein Feld vor, in das sie hineinwachsen kann. Wenn die Blume gut gepflegt wird, einen tollen Standort und guten Boden hat, wird sie alles aus sich herausholen, was in ihr ist. Sie wird sehr gut wachsen und blühen. Wenn sie aber schlecht versorgt wird, kaum Wasser bekommt, keine gute Erde und einen schlechten Standort - dann wird sie verkümmern. Hier wird deutlich, wie wichtig das Umfeld des Samenkorns ist, damit er keimen und sich zu einer schönen Sonnenblume entwickeln kann.

Auch beim Menschen ist das Umfeld von großer Bedeutung. In welche Familie werde ich hineingeboren, wie viele Geschwister habe ich, bin ich willkommen, darf ich sein, wer ich bin, oder haben sich meine Eltern vielleicht ein anderes Geschlecht gewünscht? Wie stehen meine Eltern zu mir, wie werde ich groß, habe ich ängstliche Eltern, überfürsorgliche, trauen sie mir etwas zu, oder halten sie mich von allem ab und hemmen meinen Fluss? Muss ich mich gegen meine Geschwister durchboxen, ist es ein Miteinander oder ein Gegeneinander zu Hause? Wie verläuft meine Sozialisierung, welche Erfahrungen habe ich bis jetzt gemacht, welche Vorstellungen vom Leben habe ich - wer bin ich???

 

Das Bewusstsein wandelt sich ständig, wird von allen beeinflusst. Insbesondere von unserer Denk– und Fühlweise, die ja letztendlich in unserem Haus entsteht. Geprägt von der Erziehung, Konditionierungen, Sozialisierung, Erfahrungen und Vorstellungen. Diese Prägung hat zur Folge, dass wir nicht objektiv, sondern nur subjektiv aus unserm Bewusstsein hinaus in die Welt schauen. Damit meine ich, dass wir aufgrund unserer Überzeugungen eine bestimmte Lebenssicht haben. Vielleicht kannst du dir hier vorstellen, dass jeder eine andere Art von Linse auf seinen Augen trägt. Daher hat jeder eine andere Sicht auf die Welt.


Somit kann es sein, dass sich im Laufe der Zeit, aufgrund unserer Erfahrungen und den entsprechenden Wertungen, Muster gebildet haben. Unter Muster fasse ich alle Blockaden und Stauungen, auch ausgeschlossene Anteile zusammen. Also alles, was deinen Fluss hemmt. Ob nun Ängste, Verhaltensweisen, die du nicht magst, Störungen, die immer mal wieder oder doch auch regelmäßig bei dir zu Hause sind: Schlechtes Schlafen, Trägheit, Filme fahren, Gefühlsausbrüche, Unzufriedenheit, das Gefühl, nicht willkommen, abgelehnt, nicht geliebt zu sein...

All das, was du in dir nicht willkommen heißen kannst, weil du es nicht durftest oder dir nicht erlaubt hast, weil es vielleicht nicht erwünscht war, was dich stört, was für dich unangenehm oder schmerzlich ist. Wut, Trauer, Neid, Hass…

Diese Muster lassen die Energie zum Teil in gewissen Bereichen erstarren. Diese erstarrte Energie verändert den natürlichen Energiefluss. Blockaden entstehen und nicht nur deine innere, sondern auch deine äußere Haltung verändert sich.

In meiner Vorstellung ist es so, dass Energie formbar ist - also erstarren kann, wie Wasser zu Eis gefriert. Zähflüssig, träge aber auch wild und unbändig sein kann. Die beste Form, auf die wir alle hinarbeiten, ist der harmonische Fluss - "in flow“ sein - ist ein so schöner Begriff. Er sagt, dass wir immer mit allem, was ist, mitfließen, ohne uns stoppen zu lassen. In der Trauer: Die Tränen fließen. In der Wut: Die Worte schreien. Oder in der Freude: Das Lachen schüttelt.

 

Die Lebensenergie ist somit gut vergleichbar mit einem Fluss, der seinem natürlichen Lauf erst einmal folgt.
Unwetter, Steine, Schlamm, Äste oder andere sperrige Gegenstände können ihn blockieren.
Der Fluss ist somit gehemmt. Durch die gehemmte Fließkraft könnten sich Algen bilden oder es wachsen andere Pflanzen, die dem Fluss Sauerstoff entziehen. Somit verändert sich nicht nur seine Fließkraft, sondern auch seine Wasserqualität.

Wenn Energie aber wandelbar ist, dann kann ich aus dem Eis durch Wärme wieder Wasser machen. Oder: Durch Aufräumen und Beseitigen der Gegenstände im Fluss, die Wasserqualität und die Fließkraft wieder herstellen.

Nachdem ich den Fluss gesäubert habe, muss ich jedoch auf ihn Acht geben, damit er nicht wieder verschlammt und keine Steine oder andere Gegenstände lange seine Fließkraft hemmen. Denn sonst entsteht ein unendlicher Kreislauf von Verschmutzung und Säuberung. Die Möglichkeit der Regeneration ist dann zu kurz und kann den Fluss nicht wirklich wieder in seinen Ursprungszustand zurückbringen. Somit ist Achtsamkeit von großer Bedeutung.

Umgesetzt auf den Menschen bedeutet das, dass es möglich ist, die energetischen Blockaden zu lösen, dass Gefrorene zum Schmelzen zu bringen, die Fließkraft und die Qualität der Lebensenergie zu optimieren.

 

 

 

 

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